Es gibt Momente, in denen wir uns zutiefst fehl am Platz fühlen. In einem Gespräch. In einem Raum. In einer Rolle. Momente, in denen etwas in uns flüstert: „Hier gehöre ich nicht hin.“ Oder lauter ruft: „Schon wieder bin ich falsch.“

Diese Erfahrungen können uns tief erschüttern. Sie stellen unsere Identität infrage. Und doch enthalten sie oft den Keim einer Erkenntnis, die alles verändert. Was, wenn genau in diesen Momenten ein verborgener Hinweis liegt? Ein Hinweis darauf, dass das, was sich wie ein Mangel anfühlt, in Wirklichkeit ein Überfluss ist? Eine Gabe, die noch nicht erkannt wurde – von dir oder von anderen. Vielleicht liegt gerade dort, wo du dich am meisten unwohl fühlst, eine Einladung an dich: zu wachsen, zu verstehen, dich tiefer mit dir selbst zu verbinden.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sieh dir das Video direkt auf YouTube an: https://youtu.be/02a8kuYmnNQ


Die innere Spannung als Wegweiser

Wenn wir innerlich ringen, hadern, zweifeln – dann geschieht etwas Wertvolles. Wir berühren eine Schwelle. Die Schwelle zwischen Anpassung und Authentizität. Zwischen dem, was von uns erwartet wird, und dem, was in uns wirklich lebt. Dort entsteht eine innere Bewegung – eine Energie, die dich drängt, deiner eigenen Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Diese Spannungsfelder sind nicht deine Schwäche. Sie sind das Echo deines inneren Rufes. Manchmal braucht es erst die Reibung, das Unbehagen, um die wahre Richtung zu erkennen. Und manchmal braucht es Zeit, bis du dich traust, dieser Richtung zu folgen. Diese Zeit ist kostbar – sie formt dich. Sie lehrt dich Geduld, Selbstannahme und innere Klarheit.

Vielleicht fühlst du dich falsch, weil du in Wahrheit besonders bist. Weil du in einem bestimmten Bereich besonders feinfühlig, besonders visionär oder besonders wahrhaftig bist. Und weil das in der Welt um dich herum (noch) keinen Spiegel findet. Diese Spiegel fehlen oft dort, wo wir Pionierarbeit leisten – wo wir die Ersten sind, die eine bestimmte Frequenz halten, eine bestimmte Tiefe leben. Pioniere sind selten bequem – aber sie sind notwendig.


Persönliche Geschichte: Mein „Zuviel“ wurde zum Kompass

Ich erinnere mich gut an die Zeit, in der ich dachte, ich müsse leiser, rationaler, kontrollierter sein. Meine Tiefe war angeblich „zuviel“. Mein Gespür „nicht greifbar“. Meine Emotionen „unprofessionell“.

Heute weiß ich: Das, was mich damals ausgebremst hat, ist mein größter Schatz. Meine Gabe liegt genau dort, wo ich mich am meisten gezügelt habe. In meiner Intuition. In meiner Verbindung zu tieferen Wahrheiten. In meiner Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu hören. Und vor allem: in meinem Mut, diese Aspekte nicht mehr zu verstecken.

Die Reise dahin war nicht linear. Es gab Rückschläge, Unsicherheit, Momente des Rückzugs. Phasen, in denen ich wieder an mir gezweifelt habe. Zeiten, in denen ich zu „funktionieren“ versucht habe. Doch in jeder dieser Phasen habe ich mich selbst ein Stück mehr erkannt. Und gelernt, dass mein "Zuviel" in Wahrheit ein "Genau richtig" ist – nur eben nicht für alle, sondern für genau die, die sich ebenfalls erinnern möchten.

Mit der Zeit wurde mein vermeintlicher Makel mein Kompass. Ich begann, Menschen zu begleiten, die selbst das Gefühl kannten, nicht hineinzupassen. Ich durfte erleben, wie heilsam es ist, wenn wir einander in unserer Tiefe erkennen – ohne Bewertung, ohne Vergleich, einfach im Sein.


Was, wenn du nicht falsch bist – sondern führend?

Viele Menschen, die tief spüren, die anders denken oder die eine starke innere Wahrheit in sich tragen, erleben früher oder später diesen Schmerz: nicht verstanden zu werden. Nicht gesehen. Nicht „abgeholt“. Dieses Gefühl kann isolierend wirken – und doch ist es oft der Anfang einer besonderen Reise.

Denn vielleicht bist du nicht hier, um abgeholt zu werden. Vielleicht bist du hier, um einen neuen Weg zu zeigen. Um etwas in die Welt zu bringen, das andere noch nicht sehen können – weil es durch dich erst sichtbar wird. Du bist nicht zu früh. Du bist genau in der richtigen Zeit, mit genau dem richtigen Licht.

Und das bedeutet auch: Mitgefühl. Für dich. Für die anderen. Für die Reise. Es bedeutet, dass du dich selbst nicht abwertest, wenn du auf Widerstand triffst. Und dass du dich nicht überhebst, wenn du weiter fühlst als andere. Sondern dass du lernst, mit einer offenen, liebevollen Haltung präsent zu sein – auch dort, wo du innerlich schon weiter bist.

Du darfst dich daran erinnern: Fühlen ist Führung. Nicht im Sinne von Besserwissen, sondern im Sinne von Verbundensein. Mit dir selbst, mit dem Leben, mit etwas Größerem. Und genau diese Form der Führung braucht unsere Welt – leise, klar, wahrhaftig.


Praktische Impulse zur Selbstreflexion

  • Frage dich: In welchen Momenten habe ich das Gefühl, nicht hineinzupassen?

  • Beobachte: Welche Qualitäten zeigen sich dort bei mir besonders stark?

  • Erkenne: Ist es möglich, dass genau diese Qualitäten Ausdruck meiner Gaben sind?

  • Übe dich: In Mitgefühl – mit dir selbst und mit anderen, die deine Tiefe (noch) nicht sehen.

  • Erinnere dich: Gab es Situationen in deiner Kindheit, in denen du ähnlich empfunden hast? Was wolltest du damals ausdrücken?

  • Notiere: Welche wiederkehrenden Themen und Spannungsfelder zeigen sich in deinem Leben immer wieder?

  • Frage dich auch: Wo habe ich begonnen, mich selbst zu regulieren, um dazuzugehören? Was davon darf heute gehen?

  • Und schließlich: Wie fühlt sich die Vorstellung an, dass mein vermeintlicher Schmerz mein größtes Geschenk ist?

Corinna-Maria-Pfitzer

Deine Bestimmung findest du, wenn du dich deinem größten Schmerz zuwendest.

Corinna Maria Pfitzer


Fazit: Deine Gabe wartet nicht irgendwo – sie zeigt sich dort, wo du haderst

Vertraue dir. Vertraue dem Gefühl des „Nicht-Gesehen-Werdens“ als Einladung, dich selbst tiefer zu sehen. Und verurteile nicht jene, die dich nicht erkennen – sie kennen den Spiegel deiner Tiefe vielleicht noch nicht. Es braucht Mut, sich nicht zurückzuziehen. Es braucht Vertrauen, nicht härter zu werden.

In dem Raum, in dem du dich falsch fühlst, liegt oft der Anfang deiner inneren Heimat. Und dort beginnt das Geschenk, das nur du in diese Welt bringen kannst. Vielleicht nicht laut. Vielleicht nicht mit Applaus. Aber mit einer Wahrheit, die trägt – weil sie aus dir kommt. Und das genügt.

Du darfst weich bleiben in einer harten Welt. Du darfst sanft führen. Du darfst voller Überzeugung das verkörpern, was du fühlst. Und du darfst dich immer wieder daran erinnern: Dort, wo du dich am tiefsten fragst, warum du bist, wie du bist – dort liegt der Anfang deiner Antwort.

Lass dich also nicht beirren. Lass dich führen. Und erinnere dich: Dort, wo du am tiefsten zweifelst, wächst vielleicht gerade etwas, das die Welt dringend braucht.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>