Jahrelang wird uns beigebracht: „Denk, bevor du sprichst. Überlege es dir zweimal, ehe du den Mund aufmachst.“ Wir sollen klug sein, wissend auf der Verstandesebene. Von klein auf wird unser Verstand trainiert, unser Denken geschult. Neun Jahre Schule und mehr. Was dabei zu kurz kommt: das echte, das wahre Fühlen.

Wir verstricken uns in Emotionen und denken, dass wir fühlen. So passiert eine Identifikation mit dem Ego-Verstand. Tatsächlich spielt sich das meiste emotionale Erleben im Kopf ab.

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Die Intuition ist hinter der Identifikation mit dem Ego-Verstand

Wahres Fühlen aber kommt tief aus dir selbst heraus. Es ist wissend auf eine Art und Weise, die weder bewiesen werden kann, noch Beweisführung braucht. Oder hast du schon einmal jemanden sagen hören: „Jetzt beweise mir bitte mal logisch und rational nachvollziehbar, dass du deinen Partner liebst!“ – Welche objektiven Messkriterien für subjektive Liebe haben wir denn? Keine. Weil Gefühle das auch nicht brauchen. Sie stehen für sich alleine. Und weil Gefühle (ganz im Gegensatz zu Emotionen) keine Rechtfertigung brauchen, können sie tiefer gehen. Sie berühren unser Innerstes, da sie aus ebendiesem kommen.

Corinna-Maria-Pfitzer

Unsere Intuition zeigt die Verbindung zu unseren authentischen Gefühlen.

Corinna Maria Pfitzer

So verbunden mit uns selbst, sind wir in der Lage wahrzunehmen, was passend für uns ist. Wir können tief gehen und erkennen tatsächlich, welchen Weg wir einschlagen sollen. Entscheidungen zu treffen wird fast überflüssig in dem Sinne, dass sich ein klarer, eindeutiger und leichter Weg für uns abzeichnet, der keine Zweifel aufkommen lässt. So klar in dir wird dir daraufhin wenig bis kein Widerstand bei der Umsetzung deines Vorhabens begegnen.

Um in diese tiefe Verbindung mit uns und unserer Intuition zu gelangen, ist es notwendig, uns teilweise vom Denken zu verabschieden und das Denken als das zu erkennen, was es ist: ein Mittel zum Zweck.

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Denken ist super - in den Situationen, in denen Denken hilfreich ist.

Corinna Maria Pfitzer

Da wir bis dato hauptsächlich nur das Denken gelernt haben (und nicht das Fühlen), wissen wir meist gar nicht, dass es neben dem Denken noch etwas gibt, das wir zur Entscheidungsfindung nützen können. Wir denken Situationen zu Tode, um am Ende erschöpft eine Lösung gefunden zu haben, die wir gut vor uns selbst und vor anderen verteidigen können. Meist wählen wir hier zwischen den Angeboten „schlecht“ und „noch schlechter“. Wir gehen Kompromisse ein. Nicht ahnend, dass es auch eine Option „gut“ für uns geben kann. Wir glauben, uns mit einem Mittelmaß zufriedengeben zu müssen. Es erscheint uns wie ein großes Risiko, hier nach einer anderen Informationsquelle in uns selbst zu suchen uns so begnügen wir uns mit den Möglichkeiten, die uns der von äußeren Umständen beeinflusste Verstand aufbereitet.

Um die Quelle unserer Weisheit in uns selbst zu finden, ist es notwendig, die Identifikation mit dem Ego-Verstand aufzugeben. Was bedeutet das?


Du bist mehr als die Identifikation mit dem Ego-Verstand

Unsere Identifikation mit dem Ego-Verstand geht sogar so weit, dass nicht wir denken, sondern dass der Ego-Verstand uns denkt. Wir identifizieren uns mit dem Wirrwarr in unserem Kopf, der – im Vergleich zu unserem Herzen – nur einen Bruchteil der vorhandenen Informationen verarbeiten kann. Wir denken wieder und wieder dasselbe, denn achtzig Prozent unserer Gedanken sind sich wiederholende Überlegungen. Und nur wenige davon sind positiv. Durch dieses viele Denken und Zerdenken zimmern wir ein Bild unserer Identität, das nicht der Realität entspricht. Lass es mich ganz direkt und konkret sagen:

Du bist nicht, was du denkst.
Du bist nicht die, von der du denkst, dass du sie bist.
Du bist mehr als deine Gedanken.
Viel mehr!

Das zu erfahren und in dir drinnen zu erleben, wird dich lebendig machen. Es wird dich bei dir selbst ankommen lassen. 


Wie du die Identifikation mit dem Ego-Verstand loslassen kannst

Der Schlüssel, um die Identifikation mit dem Ego-Verstand loszulassen: Beobachte deine Gedanken! Gehe in die Vogelperspektive und betrachte dich. Erkenne neutral, was du den lieben langen Tag so denkst. Nicht verurteilend, nicht bewertend. Einfach beobachtend und erkennend.

„Ah, jetzt denke ich, dass ich wütend bin. Oh, und ich glaube, dass ich zurückgewiesen wurde. Aha, der Mensch löst den Wunsch in mir aus, eine innere Angriffshaltung einzunehmen. Aha, hier denke ich voller Angst an meine Tochter. Und da, da gehe ich schon in eine Verteidigungsposition, noch bevor ich das Büro des Chefs überhaupt betreten habe. Jetzt verurteile ich mich, dass ich mir immer noch Sorgen um meine Tochter mache. Ich erkenne, dass ich denke, dass ich dieses Verhalten niemals werde ändern können. Ich sehe, dass ich traurig werde, weil ich mich als Versagerin fühle. Und dass ich versuche, die Schuld dafür meinem Mann in die Schuhe zu schieben. Ich weiß nicht, wie ich mit meinem Schmerz umgehen soll. Ich erkenne, dass hier Schmerz ist, weil ich an die Vergangenheit denke. Daher will ich den Schmerz verdrängen. Jetzt denke ich an das nächste Treffen und dass ich mich dafür nicht vorbereitet genug fühle. Außerdem denke ich, dass ich kompetenter wirken würde, hätte ich meine Haare heute Morgen gewaschen.“

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Beobachte und distanziere dich von deinem Ego-Verstand.

Corinna Maria Pfitzer

Beobachte und erkenne. Mehr ist nicht zu tun. Es ist so einfach wie herausfordernd. Zumindest am Beginn. Du wirst überrascht sein, wie viele seltsame Gedanken du entdecken wirst. Und wie viele davon dich kopfschüttelnd staunen lassen. Das also redest du dir mit deinem Ego-Verstand den ganzen Tag ein.

Achtung, Falle: Auch dich selbst zu verurteilen, wenn das mit dem Beobachten mal nicht geklappt hat, ist ein Impuls deines Ego-Verstandes. Beobachte und erkenne einfach auch dieses Verhalten deines Ego-Verstandes.

Schrittweise wird es dir so gelingen, dich mehr von deinem Verstand zu distanzieren und zu erkennen, dass du nicht dein Denken bist. Je klarer du hier wirst, je klarer du dein unkontrolliertes Denken entlarvst, umso leichter wirst du den Verstand an die Leine nehmen können und ihn dann gezielt einsetzen können, wenn es nützlich ist. Zum Beispiel, um eine Fahrkarte im Internet zu besorgen oder die Einkaufsliste fürs Wochenende zu erstellen.


Finde dich, indem du die Identifikation mit dem Ego-Verstand aufgibst

Mit dieser Distanz und der bewussten Verwendung deines praktischen Verstandes wird außerdem noch etwas anderes einhergehen: Du schaffst Platz, um zu fühlen.

Schritt für Schritt wird mehr Raum entstehen, damit dir deine Intuition Botschaften aus deinem Inneren übermitteln kann – aus deinem wahren Selbst. Du wirst klarer werden, sicherer mit dir, liebevoller und freudvoller. Und du wirst aufatmen können, denn du wirst Frieden finden. Deine Aufgabe im Leben ist, deinen wahren Weg zu dir selbst zu finden.

Dein Ego-Verstand ist hinderlich dabei, denn er kennt nur deine Außenwelt, deine äußeren Umstände, nicht aber dich mit deinem wahren inneren Kern.

Diesen Zugang kann dir die Intuition erschließen, wenn du bereit bist, etwas von deinem Verstand zu verlieren und stattdessen auf die unermessliche Weisheit deines Inneren hörst. Auf den Teil in dir, der Dinge weiß – ohne sie erklären zu müssen. Auf den Teil in dir, der immer dein Bestes will und immer liebevoll für dich da ist. Das bist du selbst!

Du bist das Geschenk, das du dir machst, wenn du deinen Ego-Verstand verlierst und dafür dich selbst findest. Hab Vertrauen, hab Mut, es ist schon alles da!

Mit meinen Angeboten rund um das Lesen der Intuition und dem Zugang zu dir selbst, bin ich gerne für dich da!

  • Das ist schön geschrieben, vor allem hat mich getriggert: wenn wir das Ego loslassen, schaffen wir Platz für unser Fühlen, unser Inneres. Wir koppeln uns vom Äußeren ab.

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