Stell dir vor: Du. Drei Jahre alt. Am Spielplatz in der Sandkiste. Gerade erst hast du deine erste Spielzeugschaufel bekommen. Du buddelst damit im Sand, als plötzlich ein anderes Kind kommt und dir dein Spielzeug wegnimmt. Du weißt nicht, wie du dich verhalten sollst, und blickst Hilfe suchend zu deiner Mama, die auf der Bank neben dir sitzt. Sie ignoriert dich, doch du spürst ganz genau, dass sie die Szene beobachtet. Du bleibst still und baust deine Sandburg händisch weiter. Nach Hause kommst du traurig – und ohne Schaufel.
Kontakt zum inneren Kind: Doch was ist das innere Kind überhaupt?
Diese – und jede andere Erfahrung aus deiner Kindheit – speicherst du in deiner Erinnerung ab. Unabhängig davon, ob du dich bewusst an die Vorfälle deiner Kindheit und Jugend erinnern kannst, sind die Erlebnisse in deinem Gedächtnis abgelegt. Und die dazugehörigen Emotionen auch. Die Summe dieser Erfahrungen wird „das innere Kind“ genannt.
Gleichzeitig prägt dich jedes Erlebnis deiner ersten Lebensjahre ganz besonders. Die Erfahrung auf dem Spielplatz hinterlässt in dir zum Beispiel das Gefühl, dass niemand für deine Bedürfnisse eintritt und dass du zu akzeptieren hast, wenn dir übel mitgespielt wird. – Dass deine Mama nicht für dich eingetreten ist, weil die Mutter des Kindes, das dir die Schaufel weggenommen hat, die Elternvereinsobfrau ist, vor der deine Mama Angst hat, weißt du nicht und erklärt dir ihr Verhalten noch viel weniger.
Diese Erfahrung sitzt. Und es ist nur eine von vielen.
Als Erwachsene lernst du dann, dass "man für sich sorgen muss“. Du entwickelst eine Art Ellbogentechnik, um durchs Leben zu kommen. Gleichzeitig fühlst du dich oft traurig und allein. Du rechtfertigst dies, indem du dir innerlich sagst: „Die Erfahrungen meiner Kindheit sind vorbei. Heute lebe ich mein Leben anders. Das Leben verlangt Härte. Ich gehöre zu jenen, die sich durchsetzen.“ – Doch glücklich bist du nicht.
Der Großteil der Menschen, mit denen ich arbeiten darf, haben sich im Laufe des Lebens von den Erfahrungen ihrer Kindheit distanziert. So vermeiden sie es vermeintlich, die negativen Gefühle ihrer Kindheit immer wieder fühlen zu müssen. Sie verbannen diese Emotionen in das Unterbewusstsein.
Der Kontakt zum inneren Kind geschieht – ob wir wollen oder nicht
Nachdem wir nun diese Vermeidungstaktik angewandt haben, um uns vor wiederholten negativen Erfahrungen zu schützen, läuft alles unbewusst ab. Denn 95 % unserer Wahrnehmung passiert unbewusst. Das heißt, wir kommen den Erlebnissen unserer Kindheit nicht aus. Sie finden einfach nur einen anderen Weg, um an die Oberfläche zu kommen.
Begegnen dir viele der folgenden Gefühle, dann ist dies ein sicheres Zeichen für ein von dir abgespaltenes inneres Kind:
- Du fühlst dich oft überfordert.
- Deine Lebensfreude ist dir abhanden gekommen.
- Du bist übermäßig leicht kränkbar.
- Du fühlst dich oft einsam oder allein gelassen – selbst wenn du unter Menschen bist.
- Du denkst, du bist nicht gut genug, so wie du bist.
- Du fühlst, dass du nicht dein volles Potenzial ausschöpfst.
- Das Leben erscheint dir schwer und oftmals sinnlos.
Der erste Schritt im Kontakt zum inneren Kind
Dieser Artikel ist ein absolutes Plädoyer dafür, den Kontakt zum inneren Kind wiederherzustellen! Denn egal ob du die Erfahrungen wahrhaben möchtest oder nicht; egal ob du dich von deiner Kindheit distanzieren möchtest oder nicht – diese Prägungen sind vorhanden. Und diese Prägungen werden zu deiner Erfahrungsbasis als Erwachsene. Indirekt wiederholst du die Erlebnisse deiner Kindheit immer wieder und suchst dir unbewusst immer wieder Situationen aus, in denen du die Erlebnisse deiner Kindheit bestätigt bekommst. Paradoxerweise fühlst du dich nur so sicher und bestätigt. Auch wenn du unglücklich damit bist.
Du kannst heute eine glückliche Kindheit für dich selbst erschaffen!
Corinna Maria Pfitzer
Heute – als Erwachsene – kannst du die in deinem Unterbewusstsein abgespeicherten Erfahrungen deiner Kindheit in ein neues Licht rücken. Denn mit dem Wissen im Hintergrund, dass deine Mama Angst vor der Mutter des „Schaufelwegnehmers“ hatte und wie sehr sie mit ihrer eigenen Unsicherheit zu kämpfen hatte, weil sie von ihrer Mutter regelmäßig vor Fremden schlecht gemacht wurde, kannst du verstehen, dass deine Mama in der damaligen Spielplatzsituation ihr Bestes gegeben hat. Und dass sie dich nicht im Stich gelassen hat, sondern dass auch sie in diesem Moment wie gelähmt auf der Bank gesessen hat und nicht wusste, wie sie dich beschützen soll.
Du bist die einzige Person, die den Kontakt zum inneren Kind in dir wieder aufbauen kann
Alle um dich herum sehen in dir nur die Erwachsene. Nur du allein kannst mit deinem inneren Kind in einen Dialog treten. So kannst du die Erlebniswahrheiten deiner Kindheit zum Positiven verändern und seelischen Schmerz heilen.
Bitte sei geduldig mit deinem inneren Kind! Ich liebe das folgende Bild: Stell dir vor, da gibt es ein kleines Kind, das die letzten zwanzig oder dreißig Jahre im Waisenhaus gelebt hat. Nun kommt plötzlich jemand, adoptiert dieses Kind und nimmt es mit nach Hause. Glaubst du, dass dieses Kind sofort das Vorzeigekind Nummer 1 wird? Oder glaubst du eher, dass es Zeit für die Eingewöhnung braucht? Zeit, um Vertrauen zu fassen und sich zu öffnen? – Sei also bitte liebevoll mit diesem besonderen Wesen. Es hat viel durchgemacht. Vieles, das du nicht mehr weißt. Gib diesem großartigen Menschen Raum und Zeit, um seine eigene Großartigkeit und Besonderheit zu erkennen und wahrzunehmen. Gib ihm Zeit, damit er seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und artikulieren kann.
Du wirst mit der Begegnung eines fantastischen Menschen belohnt werden. Und mit Lebensfreude für dich.
Lies dazu auch: Entfalte dein Potenzial mit dem inneren Kind in 3 Schritten
Möglichkeiten, um den Kontakt zum inneren Kind aufzubauen und zu halten
Es braucht nur wenig Zeit und Energie, um den Kontakt zum inneren Kind aufzubauen. Meist reichen ein paar Minuten täglich, zum Beispiel um im Bett mit deinem Kind zu kuscheln oder mal ein Eis essen zu gehen. Für den ersten Kontakt zum inneren Kind empfehle ich dir, dir eine viertel oder halbe Stunde Zeit zu nehmen. Dann bitte dein inneres Kind, dass es sich jetzt zeigt. Schau, ob du es in dem Raum, in dem du dich befindest oder woanders wahrnehmen kannst. Vielleicht taucht eine Szene aus deiner Kindheit auf. Nun begib dich gedanklich zu deinem Kind und stell dich ihm vor. Sag ihm, dass du „die große Version“ von ihm bist, und frag es, ob es für dein inneres Kind in Ordnung ist, wenn ihr euch unterhaltet. Sei gefasst darauf, dass dein inneres Kind anfangs ablehnend reagiert. Wenn es nicht mit dir sprechen möchte, dann sag ihm, dass du gerne ein paar Minuten bei ihm bleiben möchtest. Schließlich verabschiede dich von deinem Kind und sag ihm gegebenenfalls, dass du in ein paar Tagen wiederkommst.
Baue Vertrauen auf, indem du deine Versprechen hältst!
Corinna Maria Pfitzer
Gib keine Versprechen, die du nicht halten wirst!
Wenn du deinem inneren Kind versprichst, es in ein paar Tagen wieder zu besuchen, dann halte dieses Versprechen auf jeden Fall! Denn sonst hast du ein Waisenkind bei dir in deinem Zuhause, das lieber wieder im Waisenhaus wäre als bei dir. In dem Fall brauchst du dich nicht wundern, wenn der Kontakt zum inneren Kind nicht klappen will.
Wenn dein Kind dann bereit ist, mit dir zu sprechen, dann frag es Dinge wie:
- Kann ich etwas für dich tun?
- Möchtest du zu mir kommen?
- Willst du mir etwas sagen?
- Wie kann ich dir helfen, damit du im Alltag leichter Kontakt mit mir halten kannst?
- Möchtest du etwas Bestimmtes tun / essen / spielen?
Stelle jetzt den Kontakt zu deinem inneren Kind her!
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Tritt in eine Art Dialog mit deinem inneren Kind! Erfülle ihm seine Wünsche. Verwöhne und verhätschle es bedingungslos. Wenn sich dein inneres Kind zum Beispiel einen Rieseneisbecher bei -10 Grad im Winter wünscht, dann geh mit ihm ein Eis essen und sorg dafür, dass dein inneres Kind noch eine extra Portion Streusel obenauf bekommt. Das heißt nun nicht, dass du sofort das nächste Eisgeschäft stürmen muss. Meist reicht es schon aus, wenn du dein Kind virtuell – in deinem Sessel sitzend – begleitest. Wenn die Erwachsene in dir jedoch auch Lust auf einen Eisbecher hat, dann nichts wie rein in die Gelateria im Ort!
Andere Vorschläge, wie du den Kontakt zum inneren Kind wiederherstellst:
- Überlege, was du als Kind gerne gemacht hast und wiederhole dies als Erwachsene bzw. als Erwachsener. Wenn du keine Erinnerung mehr daran hast, dann frag dich: „Was würde mir heute gefallen, wenn ich ein kleines Kind wäre?“
- Bummel durch ein Spielzeuggeschäft und lass dich begeistern von den vielen tollen Spielsachen dort! Such dir das coolste Spielzeug aus und hole es dir für zu Hause!
- Besorg dir ein Stofftier. Vielleicht gibt es auf dem Dachboden der Eltern noch Spielsachen aus deiner Kindheit. Nimm dein Kuscheltier oder deine Puppe mit ins Bett und gib deinen Spielsachen Platz in deinem Alltag.
- Lies das Lieblingsbuch deiner Kindheit.
- Suche dir dein Lieblingsfoto von dir als Kind und stell es an einen prominenten Platz in deinem Zuhause oder in deinem Büro. Lächle dein inneres Kind auf deinem Foto an, wann immer du es ansiehst.
Verliebe dich neu in dich - über den Kontakt zum inneren Kind!
Corinna Maria Pfitzer
Das Wichtigste im Kontakt zum inneren Kind: es will spielen, nicht arbeiten!
Bitte beachte eine wichtige Sache im Kontakt zum inneren Kind: es will spielen, nicht leisten! Als Erwachsene haben wir gelernt, dass jede Arbeit, die wir tun, messbare Ergebnisse erzielen muss. Wir glauben fälschlicherweise, dass dieser Ansatz auch beim inneren Kind funktionieren muss. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Sobald du mit Forderungen à la „Ich habe jetzt drei Stunden Zeit für dich, danach musst du integriert sein und ich glücklicher“, ankommst, rebelliert dein inneres Kind und zieht sich vor dir zurück. Die Erwartungen der Erwachsenen konnte dein inneres Kind schon als Kind nicht erfüllen. Warum soll es sich diese Tortur erneut antun? – Kinder spielen um des Spielen willens. Dadurch lernen sie. Dadurch entdecken sie. Dadurch wachsen sie. Und genau das darfst du auch. Dein Geschenk für deine Zeit mit dem inneren Kind: Glück. Freude. Frieden.
Lass mich wissen, wie es dir mit deinem Kontakt zum inneren Kind geht und was ihr beide so erlebt!
Liebe Corinna,
oft habe ich das gefühl mein inneres Kind ist viel „erwachsener“ und selbstbewusster als ich. Wie gehe ich damit um? Lasse ich mir vom inneren Kind das Selbstbewusstsein zeigen und erwecke es in mir oder sollte ich dem inneren Kind lieber die Last nehmen sich erwachsen zu fühlen? Ich habe eher das Gefühl mein inneres Kind kümmert sich um mich, als andersherum (außer wir unternehmen was, dann hab ich dem inneren Kind schon was zu bieten…)
Liebe Grüße
Emilia
Liebe Emilia,
unsere inneren Kinder sind oft viel stärker als wir glauben. Tatsächlich zeigt deine Kleine wie stark du wirklich bist. Verwechsle Stärke nicht mit Erwachsensein. Die inneren Kinder können stark sein, doch erwachsen sind sie nicht. Erlaube dir, dass die Stärke, die in deiner Kleinen ist auch für dich als Erwachsene spürbar wird. Dann kannst du erwachsen sein und sie gleichzeitig Kind sein lassen. Herzliche Grüße, Corinna
Ich versteh das irgendwie nicht so ganz warum einerseits so viel Wert darauf gelegt wird und man des Öfteren hört und liest, wie toll es ist, wenn Menschen .. auch oder gerade Erwachsene … Kinder bleiben innerlich..und dann liest man ständig und sieht YT-Videos, was man tun soll um erwachsen zu werden. Okay, ich bin eine Erwachsene, die sehr kindlich geblieben ist, und auch ihre derben Probleme hat, z.B. dass ich mich oft ohnmächtig und handlungsunfähig fühle, wie auch in meiner Kindheit, die wirklich sehr schwer war, durch Eltern die selbst schwer traumatisiert waren/sind. Und ich führe manchmal Zwiegespräche mit mir, wo ich mich immer frage wer da antwortet, denn das was da antwortet im Inneren scheint, wie der Frau, der Sie antworteten, auch viel weiser und vielleicht auch stärker zu sein, als mein Alltags-Bewusstsein, denn bei einem Zwiegespräch fragte ich nach Innen, also mich selbst: „Wovor hast Du solche Angst?“ Als Antwort kam: „Vor Dir selbst.“ Ein weiteres Mal , als ich mal bemerkte dass ich ungeheure Probleme habe zu entspannen, ich eigentlich immer verkrampft und angespannt bin, auch wenn ich noch so versuche mich zu entspannen: wieso ich das nicht kann und wieso ich demnach anscheinend nicht loslassen kann, WAS ich nicht loslassen kann, und da kam wiederum als Antwort: „Dich selbst!“
Und genauso ist es, seit Jahren versuche ich verzweifelt den Mustern der Prägung durch meine Kindheit zu entkommen, habe oft die Hoffnung verloren, und als ich anfing dieser Kindheit auf die Spur zu kommen, indem ich anfing mit meinem inneren Kind zu arbeiten (das war ca.2018/19), da hat mich diese Arbeit mit dem Inneren Kind nur immer mehr verunsichert. ich fühlte starke Gefühle der Angst und Verunsicherung, fühlte mich sehr schlecht. Weswegen ich dann eine Therapie anfing, da ich nicht weiterkam und ich mich auch nicht traute allein weiter zu machen. meine TGherapeutin sagte dann zu mir, „dass man manche Dinge lieber ruhen lassen sollte und man nicht immer nach hinten gucken und in der Vergangenheit wühlen muss, wer immer in die Vergangenheit schaut, kann nur über die eigenen Füße stolpern.“ Es gab einen Therapeut, der bei mir verdrängten schweren sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie vermutete, und ich fand diesen Therapeut eigentlich wirklich spitze, aber als er das sagte, da konnte ich nicht mehr zu ihm gehen, da ich meinen Verwandten gegenüber ein schlechtes Gewissen bekam und vor allem glaube ich nichts woran ich mich nicht erinnern kann. Was wenn das gar nicht stimmt und am Ende ist es ein eingeredeter, verdrängter sexueller Missbrauch der zu einem angeblich bewussten sexuellen Missbrauch wird, wie soll man denn sowas mit Sicherheit sagen können? Wenn es da auch einige Hinweise geben könnte, aber eben nichts konkretes.
ich hab viel gelesen über False Memory und eingeredeten sexuellen Missbrauch durch Therapeuten. (Welche es nicht böse meinten, sondern wohl wirklich davon überzeugt waren.)
Ich habe eine Methode gefunden, die mir aber wirklich helfen könnte und die ich als unglaublich mächtig empfand, nichts hat bis heute so einen Eindruck gemacht wie das und ich werde es nun nochmal damit versuchen, indem ich mich quasi in mein Inneres sprechen werde mit all dem was mein inneres Kind braucht, was man ja aus seinen eigenen Verhaltensmustern schliessen kann.
Das Kind in einem sollte niemals verloren gehen, aber ein unbeschwertes Kind ist wohl glücklicher, als ein zu Tode betrübtes inneres Kind. Man kann IMMER Kind bleiben. Mit einem geheilten, handlungsfähigen Inneren Kind wohl noch mehr als vorher.
Ganz lieben Dank für diese tolle Seite.
Claudia
Ich versuche meinem inneren Kind mitfühlend, liebevoll, wertschätzend etc zu begegnen. Hier erfahren ich immer wieder Grenz. Es fällt mir do schwer. Hie hindert mich das starke Gefühl von Traurigkeit und Scham. Lieber nicht fühlen wollen. Wieder in selbstabwertung, Resignation zu gehen. Ist das normal?
Liebe Claudia, es ist anfangs oft natürlich, dass sich Resignation einstellt. Resignation ist nichts anderes als das Gefühl des inneren Kindes, nicht gut genug zu sein. Du bist also schon punktgenau am Thema dran! Nimm bitte Kontakt zu deiner Kleinen auf und erkenne, dass es zwei Anteile in dir gibt: die Große und die Kleine. Die Große kann fast nichts überfordern. Die Kleine ist hier gefangen in ihren angelernten Mustern. Die Kleine braucht die Große, damit sie sich selbst als wertvoll erleben kann. Wenn du Kontakt zur Kleinen hast, dann nimm die Rolle der Großen wahr. So kannst du dich gut um die Kleine kümmern. Herzlich, Corinna
Hallo Corinna,,
Ich habe das noch gar nicht gemacht und zum ersten Mal davon gehört, ändert sich denn auch mein Verhalten in kindlicher Sicht, weil das wäre als erwachsener ja sehr untypisch.
Lieber Karl, deine Erlebnisse als Kind prägen dein Verhalten als Erwachsener. Wenn du dich nun als Erwachsener aus den Zwängen deiner kindlichen Verhaltensmuster befreist, dann wird sich das auf dein gesamtes Leben auswirken. Herzliche Grüße, Corinna
Hallo! Wie alt ist meist das innere Kind? Ich habe oft so das Gefühl, dass es bereits 7-8 Jahre alt ist.
Liebe Grüße, Martina
Liebe Martina,
tatsächlich haben wir nicht nur ein inneres Kind, sondern ganz viele: Da gibt es das acht Monate alte Baby, die sechsjährige Schulanfängerin oder die rebellierende Teenagerin mit 17. Das innere Kind gibt es in jedem Alter. Den meisten Menschen, die beginnen, mit ihren inneren Kindern zu arbeiten, zeigt sich der/die Kleine im Kindergarten- bzw. Volksschulalter. Wenn du dann angefangen hast, die Bedürfnisse deiner Kleinen als sieben- oder achtjährige zu erfüllen, dann können innere Kinder in einem anderen Alter kommen. So wie sich dir dein inneres Kind gerade zeigt, so hilft es dir am allermeisten. Es möchte dir etwas sagen. Du darfst einfach nur für dein Kind da sein und es glücklich machen. Ganz viel Freude beim Kontakt mit der kleinen Martina! Herzlich, Corinna
Liebe Corinna, ich bin kürzlich von meinem inneren Kind schlagartig überfallen worden und habe eine andere Person damit ziemlich gekränkt.Diese will nun keinen Kontakt mehr zu mir. Ich wurde früher sehr oft gehänselt und abgelehnt, das hat mein inneres Kind sehr geprägt. Ich bekomme schnell das Gefühl abgelehnt zu sein, wenn keine Reaktion vom anderen kommt. Wie kann ich damit umgehen?
Grüße Steffi
Liebe Steffi, ganz toll ist es, dass du erkannt hast, dass dein inneres Kind das Ruder übernommen hat und du nicht als Erwachsene, sondern aus dem Kind-Modus heraus reagiert hast! Das Erkennen ist schon die halbe Miete. Jetzt geht es darum, deiner Kleinen das Gefühl zu vermitteln, dass sie gesehen und wertgeschätzt wird. Das klappt zum Beispiel gut, indem du dir einen Stellvertreter für dein inneres Kind suchst: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Stofftier oder einer Puppe? Vielleicht gibt es am Dachboden noch alte Schätze aus deiner Kindheit. Alternativ kannst du auch in einen Spielwarenladen gehen und dir das tollste Kuscheltier überhaupt besorgen (über Fotos freue ich mich immer;))! Nimm dein Kuscheltier und hab es lieb. So erfährt deine Kleine Wertschätzung. Lass dir und der Kleinen Zeit. Ihr seid lange getrennt gewesen, die Annäherung und der Aufbau des Vertrauens dürfen ganz sanft uns spielerisch vonstattengehen. Es lohnt sich. Denn so wirst du Leichtigkeit, Mut und Lächeln in dein Leben bringen. Viel Freude mit deinem Ganzwerden! Corinna
Hallo Corinna,
ich hatte mit 16 ein sehr schweres Traum mit dem erlebten Suizid meines Vaters, ich bin damals im Ohnmachtsgefühl davongelaufen zu meinem Bruder ein paar Minuten weiter, die nächsten Jahre kümmerte ich mich unbewusst nur um meine Familie, da die Angst groß war etwas selbiges nochmal zu erleben. Ich bin überfordert als Erwachsener, wenn ich mich dem 16jährigen der davonläuft festhalte und sage, dass ich für ihm da bin er versprüht dabei eine unheimliche Zerstörung verständlicherweise. Soll ich ihm abfangen in der Situation und Sicherheit geben, soll ich mich danach zu ihm sitzen wo er anfängt um die Mama und Bruder zu kümmern? Ich merke und spüre wie diese Zerstörung/Ohnmacht noch in mir steckt. Vielleicht hast du eine Meinung/Tip zu meiner heiklen Frage?..
Gruß Stefan
Lieber Stefan, meine erste Empfehlung ist es, dir hier Unterstützung zu holen. Du brauchst dieses Trauma nicht noch einmal durchleben und schon gar nicht alleine. Wenn du einen Profi an der Hand hast, dann geht’s leichter und schneller. Als generellen Einstieg für den Kontakt zu deinem inneren Kind empfehle ich dir Offenheit: Zwinge nicht den 16-Jährigen zu kommen, sondern bleib offen für die Version des inneren Kindes, das sich in jedem Moment zeigen möchte. Bitte dein inneres Kind zu kommen und dann schau, wie alt er ist, wo er sich gerade befindet, wie es ihm geht. Dann versuche, in Kontakt mit ihm zu treten. Und schau, was er sich gerade von dir wünscht. Ihm seine Wünsche zu erfüllen, ist das Beste, das du in der jeweiligen Situation machen kannst. Alles Gute auf deinem Weg! Herzlich, Corinna
Hallo Corinna,
viele Dank für Deinen interessanten Beitrag.
ich befinde mich noch ganz am Anfang, um überhaupt irgendeinen Weg zu meinem inneren Kind zu finden. Erst seit kurzer Zeit beschäftige ich mit diesem Thema. Seit vielen Jahren bin ich nicht besonders glücklich, sondern arbeite mein tägliches Arbeitspensum einfach nur ab. Kontakt zu mir selbst habe ich vermutlich noch nie wirklich gehabt. Eine Kinesiologin hat herausgefunden, dass ich mich von meinen Gefühlen komplett abgeschnitten habe. Sie sieht es als äußerst schwierig an, dass ich hier wieder eine Verbindung herstellen kann. Aus diesem Grund bin ich nun bei dem Thema „inneres Kind“ angekommen und habe das Gefühl, vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe zu stehen.
Viele liebe Grüße, Regina
Liebe Regina, gut, dass du mutig bist und dich meldest! Ich möchte dich gerne darin bestärken, dass du immer mächtig genug bist, einen Schritt in deine Freiheit, deine Authentizität und dein Glücklichsein zu gehen. Der Kontakt mit dem inneren Kind soll vor allem eines – dir Freude bereiten und Spaß machen. Es darf sich ganz viel Leichtigkeit dabei einstellen. Fang klein an und sei behutsam mit dir selbst. Vielleicht gibt es ein Kinderfoto von dir, bei dem du dich in das kleine Mädchen, das du einmal warst, verlieben kannst. Ein entzückter Blick, wenn du die Kleine ansiehst, genügt hier schon. Wenn du dir ein Geschenk machen möchtest, dann geh mal in ein Spielwarengeschäft: Staune, was es da alles zu entdecken gibt. Und dann darf auch ein tolles neues Kinderspielzeug, ein Plüschtier oder Glitzersticker mit nach Hause kommen. Such dir Unterstützung dabei, zu den alten Verletzungen, die dich von deinen Gefühlen abgeschnitten haben, hinzusehen, damit du sie danach heilen kannst. Der Weg lohnt sich! Am Ende stellt sich Freude ein, die du tatsächlich spüren kannst! Sehr herzlich, Corinna
Liebe Corinna,
vor wenigen Tagen hat mich ein lieber Freund von mir auf die „fehlende“ Beziehung zu meinem inneren Kind hingewiesen. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was er damit meinte und jede Erklärung dazu war für mich nur verwirrend.
Jetzt habe ich deinen Beitrag gelesen und mir ist ein Licht aufgegangen. Vor allem die Sache mit dem Kinderfoto und der langsamen Annäherung – da es ja in einem Waisenhaus war – hat mir sehr geholfen, zu verstehen, um was es hier eigentlich geht.
Ich habe nun ein klares Bild von mir (ein schönes Kinderfoto) vor Augen und habe mich meinem kleinen inneren Kind vorgestellt. Sofort musste ich grinsen und das Kind hat mich auch angelacht und ich hatte ein sehr schönes Gefühl dabei.
Gestern habe ich es gefragt, ob es mit mir ein Buch lesen möchte und es hat sich sofort zu mir gelegt und „JA“ gesagt.
Auch wenn mir das alles noch etwas „seltsam“ vorkommt, glaube ich verstanden zu haben, um was es jetzt geht und werde mein inneres Kind nun weiterhin an meinem Leben teilhaben lassen, wenn es das möchte.
Ich danke dir von ganzem Herzen für diese schöne Erkenntnis, liebe Corinna!
Liebe Elly,
herzlichen Dank, dass du deine schöne Erfahrung teilst! Der Kontakt zur kleinen Elly wird sich auf so vielen überraschenden Ebenen positiv bemerkbar machen. Bitte freu dich drauf und bleib offen für die schönen Geschenke, die dir deine Kleine noch machen wird!
Alles Liebe zu dir, Corinna
Hallo und vielen Dank fuer diesen tolle Artikel!! Ich bin vor 2 Jahren selbstMutter geworden und merke dass ich meiner richtige Tochter meine ganze Aufmerksamkeit schenke, wie wohl fast alle muetter das tun….jedoch ging es mir nicht mehr gut so in letzter zeit udn ich habe den kontakt zu mir selbst sehr verloren…. jetzt moechte ich mir selbst und vor allem auch meinem inneren kind wieder mehr aufmerksamkeit schenken, da ich glsube meine unzufriedenheit kommt auch von meinem inneren kind weil ich es komplett vergesse…was ist da deine/eure erfahrung. Danke fuer den artikel, er hat mir geholfen wiedee einen ersten kontakt herzustellen, es hat mich zwar sehr angestrengt aber es war schoen ♡ hast du vl eine buchempfehlung fuer mich um weiter mit meinem inneren kind in kontakt zu tretet, bin dabei so unsicher, oder reicht es wirklich zu schauen was sie braucht und auf ihre beduerfnisse zu achten? Danke und glg, Petra
Liebe Petra,
vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen teilst! Es ist tatsächlich so: wenn wir den Kontakt zu uns selbst verlieren, dann verlieren wir die wichtigste Beziehung in unserem Leben. Über den Kontakt zum inneren Kind können wir uns selbst glücklicher machen und erfüllter sowie authentischer leben. Als Mama ist es ganz normal, dass deine Aufmerksamkeit bei deiner Tochter ist. Gleichzeitig steckt in Kindern auch die riesengroße Chance, den Kontakt zum eigenen Kind leichter herzustellen. Wenn du mit deiner Tochter spielst, dann nimm die kleine Petra mit ins Spiel. Baut gemeinsam Sandburgen, entdecke deine spielerische Leichtigkeit im Spielen mit deiner Tochter. Das wichtigste und zugleich schönste Geschenk, das du dir selbst machen kannst, ist Aufmerksamkeit für dich selbst. Über den Kontakt zum inneren Kind geht das ganz leicht: Die meisten inneren Kinder sind genügsam und pflegeleicht. Sie wollen Zeit geschenkt bekommen, in den Arm genommen werden oder gehalten werden. Manchmal wünschen sie sich etwas Action oder andere gemeinsame Erlebnisse. Wenn du dir etwas Gutes tun möchtest, dann nimm dir jeden Tag Zeit, um in Kontakt mit der kleinen Petra zu treten. Irgendwann wirst du merken, dass du noch tiefer gehen möchtest und verstehen willst, welche Verhaltensmuster der Kleinen dein Erwachsenenleben heute belasten. Dann können wir da, zum Beispiel bei einem Reading, tiefer gehen. Du wirst merken, dass die Prägungen deiner Kindheit dein Verhalten heute beeinflussen. Und dann lassen sich Lösungen erarbeiten, wie Transformation ganz leicht gelingen kann. Für dich und die kleine Petra wünsche ich viel Freude und Leichtigkeit! Herzlich, Corinna
Und als kleine Ergänzung eine Empfehlung: Es wird im Herbst 2020 einen Online-Kongress zum Thema „Inneres Kind“ geben, bei dem ich neben anderen Expertinnen und Experten einen Beitrag leisten darf. Wenn dich das interessiert, dann melde dich bitte zum Newsletter an und du erhältst rechtzeitig alle Informationen: https://corinnamariapfitzer.com/newsletter/
Ich hatte eine schwierige Kindheit.
Es wurde nicht über Probleme und Gefühle gesprochen.
Ich vermute folgende Traumas beim INNEREN KIND:
Früher Tod der Mutter,
zwei Augenoperationen,
Alkohol in der Familie.
Hallo liebe Corinna,
Ein wirklich ganz toller Beitrag über das innere Kind. Gut und interessant geschrieben und auch ein paar hilfreiche Infortmationen dabei. Weiter so!
Vielen Dank und liebe Grüße
Christa 🙂
Liebe Christa,
herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich, wenn dich der Artikel der kleinen Christa in dir dir näherbringt!
Ganz herzlich, Corinna
Liebe Corinna,
vielen Dank für diesen schönen Artikel. Die Arbeit mit dem inneren Kind ist so wertvoll und hat auch mir geholfen, mich als Person besser zu verstehen und negative Prägungen aus meiner Kindheit aufzuarbeiten.
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia, herzlichen Dank für deine Rückmeldung und dass du unterstreichst, wie viel positive Veränderung durch den Kontakt zum inneren Kind möglich ist! Alles Gute für dich! Herzlich, Corinna
Liebe Corinna
Mein inneres Kind überflutet mich immer wieder mal mit Trauer und Tränen. Ich kann dann noch nicht mal mehr sprechen so intensiv ist das.
Es hat damals in einer traumatischen Situation eine folgenschwere Entscheidung für unser ganzes Leben getroffen, die dann zur Abspaltung von Teilen meiner Seele führte bzw führen musste.
Ich suche nun einen Weg um dem Kind all die Schuld und Verzweiflung abzunehmen, unter der es noch immer zerbricht.
Ich denke, das ist der erste Schritt bevor ich mich dem widmen kann, was da abgespalten wurde und mich täglich aus dem Unterbewusstsein heraus nun körperlich leiden lässt.
Hast du mit hier einen Tipp wie ich mit einem extrem scheuen und schuldbeladenen Kind in Kontakt kommen kann um seine Leiden zu lindern.
Vielen Dank.
Ich bin deswegen auch in Behandlung komme aber nicht wirklich voran.
Lieber Tim,
meiner Erfahrung nach wollen innere Kinder sich mitteilen. Der kleine Tim hat den Wunsch und das Bedürfnis gesehen und gehört zu werden. Schlimme Erfahrungen in der Kindheit können aber dazu führen, dass er „dem Frieden“, den wir ihm mit unserem Erwachsenen-Ich präsentieren, nicht trauen. Mach daher bitte ganz behutsam.
Du kannst dir einfach mal ein Foto von früher herholen und dieses Foto in Gedanken real werden lassen. Beobachte den kleinen Tim: Welche Kleidung trägt er? Wie wirkt er auf dich? Fühlt er sich wohl? Welche Gefühle scheint er zu haben? Schau, ob du ihn so wahrnehmen kannst. Dein inneres Kind so zu erkennen, ist der erste Schritt, um danach in Kontakt mit ihm treten zu können.
Alternativ kannst du dem Kleinen auch einen Brief schreiben und ihm von deinem Engagement erzählen, mit ihm in Kontakt zu treten. Mach ihm hier weder Schuldgefühle noch fordere etwas von ihm. Lass ihn einfach wissen, dass du da bist und dass du dich um ihn bemühst.
Aus Erfahrung weiß ich, dass ein Zugang zum inneren Kind möglich und wichtig ist. Bleib vor allem liebevoll mit dir als Großem!
Alles Liebe zu dir,
Corinna
Hallo,
Ich finde leider keinen Kontakt zu meinem inneren Kind. Ich habe eine Puppe aus meiner Kindheit aber dadurch komme ich auch nicht in Kontakt. Auch den Versuch mit dem Soielwarenladen habe ich schon gemacht und es hat nicht funktioniert.
Wie kann ich trotzdem an mir arbeiten?
Hallo liebe Ellen,
manchmal sind unsere inneren Kinder etwas verängstigst und ziehen sich zurück. Ich verstehe deinen Wunsch, mit deiner Kleinen in Kontakt zu treten und finde es großartig, dass du am Thema dranbleibst. Wenn der Kontakt alleine nicht klappen möchte, dann empfehle ich dir, Unterstützung zu holen. Wir können gemeinsam Kontakt aufnehmen! Mit meiner Technik des Lesens kann ich nachfragen, was die Kleine braucht, damit sie sich zeigen kann und herausfinden, was du tun kannst, damit sie mit dir in Verbindung geht. Ganz viele Menschen konnten sich so schon an ihre inneren Kinder annähern. Es ist ok, sich helfen zu lassen, wenn man alleine nicht mehr weiterkommt.
Außerdem kannst du heute als Erwachsene Dinge tun, die dir heute Freude machen oder von denen du glaubst, dass sie auch der kleinen Ellen Freude machen würde. Mit Freude lässt sich die Barriere oftmals etwas aufweichen, um später leichter in Kontakt treten zu können!
Herzlich, Corinna
Hallo ich bin 14 Jahre alt und ich habe schon echt viel durch gemacht es hat angefangen wo ich im Kindergarten wahr sah ich sachen von meiner mama ihren ex freund die ich nie hätte sehen sollen und das nicht das erste mal und so aufjedenfall in der Grundschule hab ich mal eine Sendung geguckt und da hat ein Junge mit irgendwelchen „Feen“ in seinen kopf geredet und zeit den hab ich dann manchmal angefangen nur mit mir selbst zu reden und I don’t know die stimme in meinen kopf heißt,, Kleiner “ ich rede nur mit ihm er ist immer da in meinem kopf und ich wählte gern wissen ob es mein inneres kind ist ???? weil diese stimme die gibt mir meistens Tipps und heitert mich auf und so und manchmal hab ich versucht die weg zu schicken und es ging nicht sie kam immer wieder bitte gibt mir so schnell wie möglich eine Antwort weil ich neugierig bin ???????? liebe Grüße ????????
Hallo Aileen,
sieh die Stimme in deinem Kopf als gute Freundin und weise Beraterin. Innere Kinder geben zwar auch oft gute Ratschläge. Hier ist es jedoch unsere Aufgabe als Große, die inneren Kinder wieder in uns zu integrieren, in dem wir die Verantwortung übernehmen und die negativen Erlebnisse der Vergangenheit heilen. Letztendlich ist es zweitrangig, wer in dir gute Tipps gibt, solange sie dir weiterhelfen. Nütze deine innere Stimme und frag sie mal, ob sie dir einen guten Kontakt zu deinem inneren Kind vermitteln kann. Viel Freude beim Ausprobieren! Herzlich, Corinna
Liebe Corinna,
ich bin 34 Jahre alt und seit geraumer Zeit wegen verschiedener Vorkommnisse recht unzufrieden und traurig. Ich konnte mir unter dem Konzept der „Reise zum inneren Kind“ erst wenig vorstellen, fand es aber extrem spannend und wollte es unbedingt ausprobieren. Ich bin fest überzeugt, die Quelle meiner derzeitigen Gefühlslage ist in meiner Kindheit zu finden. In einem Buch zu Selbstliebe habe ich davon gelesen und heute die erste Reise gewagt. Nach kurzer Zeit fand ich mich selbst als 3- oder 4-jährigen Jungen alleine spielend in meinem alten Kinderzimmer. Diese Situation/Erinnerung des Alleinseins brachte mich sehr schnell zum Weinen. Nach ein paar Minuten nahm mich mein inneres Kind wahr, streckte mir die Hand entgegen und wollte, dass ich mit ihm spiele. Ich kniete mich neben mein junges Ich, schnappte mir einen Traktor und spielte kurz mit ihm. Dann verabschiedete ich mich und versprach, wieder zu kommen. Mich hat der erste Ausflug, der etwa 20 Minuten dauerte, sehr bewegt und deutlich stärker emotional aufgewühlt, als ich gedacht hätte. Bin nun echt auf die kommende Zeit und weitere Treffen mit meinem inneren Kind gespannt.
Lg,
Andi
Lieber Andi,
vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrung mit uns teilst. Ich freue mich für dich, dass du den Kontakt zum Kleinen herstellen konntest. Vielleicht möchtest du dein inneres Kind bei der nächsten Begegnung auch etwas fragen. Vielleicht kannst du ihm einen Wunsch, wie z.B. eine Umarmung, erfüllen. Gib dem Kleinen und dir die Zeit, dir ihr braucht, um wieder ein eingespieltes dream team zu werden. Du wirst mit Selbstsicherheit, Freude und Zuversicht belohnt werden!
Herzlich, Corinna
Liebe Corinna,
vielen Dank für deinen Beitrag, er ist wundervoll.
Ich bin selbst so traurig darüber, dass ich mit meinen eigenen Kindern nicht spielen kann und wenn ich es versuche, ich dabei keine Erfüllung empfinde, gelangweilt bin oder bei Regelbruch direkt das Spiel beende. Warum ist das so?
Zudem habe ich auch große Angst vor Ablehnung und versuche es den anderen Recht zu machen, damit sie mich mögen und einbeziehen.
Wenn ich ausgeschlossen werde, kann ich schlecht damit umgehen und bin wirklich traurig darüber.
Beim Kontaktversuch mit dem inneren Kind, komme ich auch nicht weiter. Das Kind ist so Erwachsen und gibt nichts von kindlichen Bedürfnissen preis, eher das ich beispielsweise mein Vorhaben mit einer Weiterbildung fortsetzen soll und so ähnliche Beispiele.
Wie sollte ich hierbei vorgehen?
Auch bei der Partnerwahl gerate ich ab falsche Männer, die viel Lügen, obwohl ich Lügen verabscheue.
Bin alleinerziehend mit 3 Kindern und wirklich unglücklich mit dieser Situation, so dass ich mir eine neue Beziehung komplett abgeschrieben habe, da ich bis Dato keine gesunde Entscheidung treffen konnte und nun Angst vor einer erneuten Fehlentscheidung habe.
Viele liebe Grüße
Alessia
Liebe Alessia,
manchmal ist es so, dass die Erlebnisse aus unserer Kindheit uns so sehr verletzt haben, dass wir sehr rigoros in den Selbstschutz gehen. Dann werden wir hart – nicht nur mit uns sondern auch mit anderen. Wie zum Beispiel mit unseren eigenen Kindern.
Der erste Schritt: das Akzeptieren, wie es jetzt gerade ist. Ja, jetzt ist es so, dass die Situation traurig für dich ist. Beobachte dich dabei, wie es dir mit deiner Trauer geht. Die Trauer ist nur ein Aspekt. Durch die Selbstbeobachtung gehst du schon den ersten Schritt Richtung Heilung. Es ist so und es darf so sein.
Frag dich selbst: Was könnte meinem inneren Kind gefallen? Und dann tue genau das. Vielleicht ist es, dass du ein Bild malst. Vielleicht bist du dabei traurig. Vielleicht heilt aber auch gerade etwas während dieser Phase der Trauer. Manchmal weinen wir, weil wir uns selbst viel zu lange etwas verboten haben. Also bitte fang an trotz und mit Traurigkeit Dinge zu tun, die deiner Kleinen Freude machen könnten. Selbst wenn du die Freude anfangs nicht sofort spürst. – Herzlich, Corinna
Hallo Corinna,
mir geht es so ähnlich wie Alessia: Mein inneres Kind (ungefähr 6 oder 7 Jahre alt) ist sofort gekommen, hat sich gleich in meine Arme gestürzt und mich (!) getröstet. Dabei sollte es doch genau umgekehrt sein.
Bei unserer Begegnung war ich faktisch nicht der erwachsene Part. Die Kleine freut sich offenbar trotzdem. Und ich bewundere ihre Stärke.
Mir ist unklar, was ich davon halten soll. Kannst du mir das bitte erklären?
Danke
und liebe Grüße
Katrin
Liebe Katrin, manchmal passiert es schon mal, dass die Kleine die Rolle der Großen übernimmt. Und anfangs ist das auch gar nicht schlimm! Bitte freue dich erstmal, dass du und deine Kleine in Kontakt miteinander seid. Bleib bei ihr, bis sich euer gemeinsamer Schmerz etwas gelöst hat. Anschließend erklärst du ihr, dass du jetzt wieder die Verantwortung übernimmst und dich ab sofort kümmerst. Dann tue dies bitte auch. Am besten suchst du den regelmäßigen (täglichen) Kontakt zur Kleinen. Wenige Minuten reichen anfangs schon aus. Frag sie immer wieder, was du für sie tun kannst und was sie sich von dir wünscht. Erfülle ihre Wünsche vorbehaltlos. Du wirst sehen, mit der Zeit wird sich das Blatt wenden! Denn: dich gut um deine Kleine zu kümmern, wird dich stark machen und dich wieder in die Rolle der Großen bringen! Alles Liebe, Corinna
Liebe Corinna, vielen Dank für Deine schönen Texte. Ich habe leider immer wieder das Problem, dass ich zu sehr im Schmerz bin, mich vielleicht zu sehr mit dem Schmerz identifiziere, so dass ich in diesen Phasen keine Erwachsenen-Rolle habe um dem verletzten Kind zu helfen. Was kann ich da tun? Mir wurde schon öfter gesagt, dass das in einer Triggersituation normal ist und ich später dann mit meiner Kleinen arbeiten soll. Ich bin es jedoch so gewohnt meine Gefühle wegzudrücken, dass ich teilweise Tage oder Wochen nicht mehr an die Kleine rankomme, förmlich wie betäubt bin. Das ist wahrscheinlich der erste Schritt in die Depression. Fühl mich in diesen Situationen wirklich sehr hilflos und völlig ausgeliefert.
Lieben Dank
Anja
Liebe Anja, bitte beobachte dich einmal ganz genau: Gibt es Vorzeichen, die ein Herannahen des Schmerzes anzeigen? Wahrscheinlich fällst du nicht von jetzt auf gleich in den Schmerz hinein. Vermutlich gibt es eine Phase von Minuten, Tagen oder sogar Wochen, in denen sich der Schmerz ganz sacht heranschleicht. Werde hellhörig für diese ersten Anzeichen. In dieser Phase kannst du noch reagieren und gegensteuern. In dieser Phase kannst du Kontakt mit der Kleinen aufnehmen. Sobald der Schmerz da ist, bist du handlungsunfähig. In der Schmerzphase selbst kannst du dich nur um sofortigen Trost bemühen, z.B. indem du mit einem Plüschtier kuschelst und auch die Traurigkeit respektierst. Außerdem empfehle ich dir, ganz viel Zeit mit der Kleinen zu verbringen, und zwar in den Momenten, in denen dir der Kontakt leicht von der Hand geht. In den guten Momenten geht alles ein bisschen leichter. Stabilisiere den Kontakt zu deiner Kleinen in den guten Phasen. Dann kannst du in der Schmerzphase davon zehren. Zudem kann es sein, dass du durch einen gestärkten inneren Kind Kontakt auch die Schmerzphasen besser handeln kannst oder sie sogar kürzer werden. Arbeite bitte an zwei Aspekten: dem Schmerz an sich (Was ist die Ursache und wie ist er zu heilen?) und der Stabilisierung des Kontakts zum inneren Kind (Wie kann ich mir und meiner Kleinen mehr Freude und Leichtigkeit ermöglichen?). Die Kleine sehnt sich nach dir! Alles Gute für euch beide! Corinna
Liebe Corinna, ich habe mit Meditation angefangen. Bisher „sehe“ ich meist nichts oder wenig, manchmal sind es Farben, aber es kommen Gefühle hoch. Beim inneren Kind komme ich nicht weiter. Ich finde all das was ich dazu gefunden habe sehr interessant, aber ich kann mein inneres Kind nicht sehen. Es ist ziemlich frustrierend, denn ich denke jeder hat dort etwas zu heilen u ich würde damit auch gerne an mir arbeiten u alte Verletzungen heilen lassen. Hast du noch Tipps was ich ausprobieren kann? Ich wäre dir sehr dankbar.
Viele Grüße, Ilka
Liebe Ilka, natürlich können wir gemeinsam den Kontakt zur kleinen Ilka herstellen. Was du aber für dich alleine tun kannst: Geh deinem Gefühl nach. Es ist nicht notwendig, dass du irgendetwas siehst vor deinem inneren Auge. Weder bei der Mediation noch beim Kontakt zum inneren Kind. Deine Intuition nutzt auch nicht visuelle Kanäle, wie z.B. das Gefühl, um sich dir mitzuteilen. Wenn du also darum bittest, dass sich dir die Kleine „zeigt“, dann sei wachsam: Was verändert sich innerlich im Gefühl bei dir? Wird es irgendwo in deinem Körper enger? Wirst du unruhig? Dann geh diesem Gefühl nach. Die Kleine versteckt sich noch. Momentan ist sie (wieder) in einer Leistungsspirale gefangen. Wenn du den Druck und die Erwartung loslassen kannst, dann kannst du sie wahrnehmen. Herzlich, Corinna
Guten Tag, vielen Dank für den guten Beitrag und auch die Anleitung , um Kontakt herzustellen. Ich bin noch ganz neu in dieser Thematik. Bin seit einem Jahr in tiefenpsychologischer Behandlung und jetzt wird es immer schwieriger. Ich merke dann während der Therapie so eine kindliche Verhaltensweise wie z.B dass ich dann nicht rede oder nicht mehr hingehen möchte und da meine Therapeutin dann nicht auf mich zugehen kann/möchte/darf komm ich in eine totale Emotionale Notlage. Eine Freundin brachte mich darauf, dAss es das Innere Kind sein könnte und der Kontakt helfen könnte. Leider habe ich „die kleine“ Version nicht so klar gesehen , aber gesprochen hat sie schon. Mir fällt es schwer mich da reinfallen zu lassen, weil es mir so surreal vorkommt. Haben Sie da Tipps? Ich habe selbst eine zweijährige Tochter und manchmal kommt sie mir vor wie meine kleine Version….so vom Verhalten. Ich überschütte sie quasi mit Aufmerksamkeit und Liebe. Dadurch triggert es mich natürlich auch täglich.
Herzliche Grüße
Liebe Ella, stelle den Kontakt genau so her, wie es für dich passt. Deine Kleine kommuniziert mit dir auf die für euch beste Art und Weise. Nicht jeder Mensch sieht Bilder, schließlich ist nicht jeder visuell veranlagt. Deine Art der Wahrnehmung ist genau richtig für dich bzw. euch beide. Vertraue dir und deiner Kleinen, höre auf ihre Botschaften, sei liebevoll und geduldig. Überschütte dein inneres Kind mit derselben Liebe, die auch deine Tochter von dir bekommt. Und erlaube ihr gleichzeitig ihre Eigenständigkeit. Sie ist viel weiser als du denkst. Herzlich, Corinna
Ich bin 35 Jahre alt, leide unter mittelschweren bis schweren Depressionen und Borderline…hatte keine besonders schöne und liebevolle Kindheit meine Eltern betreffend. Es gab einen sexuellen Missbrauch durch einen Freund meiner Eltern…meine emotionale Bindung bezog sich immer sehr auf meine Großeltern und meinen Bruder…
Vergangenen Mittwoch ist mein Opi gestorben.
Letzte Nacht dann hatte ich eine merkwürdige Erfahrung. Weiß auch nicht, woher das jetzt auf einmal kam. Wahrscheinlich das Thema, was ich neulich mit einer Freundin hatte, als ich meinte, ich hätte das Gefühl, wenn Oma und Opa mal nicht mehr sind würde ich mich wie ein Waise fühlen.
Und nun ist Opi halt nicht mehr da. Meine ewige Rückendeckung, der Fels, mein Beschützer. Und ich hatte heut Nacht neben der unendlichen Trauer so ein starkes Gefühl, etwas wäre von mir mitgestorben. Etwas Kindliches.
Und auf einmal hatte ich ein Bild vor dem inneren Auge, wie ein kleiner Mensch, ein kleines Ich, verängstigt versucht sich zu verstecken. Das war ganz merkwürdig. Und ich dachte plötzlich an diese „Inneres-Kind-Metapher“, die ich bislang total banal und albern fand, wenig nützlich, zu spirituell und abwegig… aber es war halt „da“ auf einmal.
Als würde es sagen wollen: „Duuu? Also…ich hab mich immer hinter Opa versteckt und du dich hinter mir, aber Opa ist nicht mehr da und jetzt musst DU auf mich, auf UNS aufpassen!“
Boah, das klingt, als wäre ich hackedicht gewesen letzte Nacht… ????
Ich kann’s nicht anders erklären. Auf einmal war dieser „kleine Mensch“ in meinem Kopf… Ich weiß auch noch nicht, was ich damit machen und wie ich damit umgehen soll…
Liebe Corinna,
ich habe gerade versucht mit meinem inneren Kind Kontakt aufzunehmen, jedoch sah ich nur ein gemütliches Haus im Dschungel, ich öffnete die „Haustür“ und danach eine weitere, und da stand ich in klein, jedoch war ich schon 6-7 Jahre alt und stand nur mit gesenktem Kopf da… Was soll ich tun? Diese Situation kam nie in meinem Leben vor.
Vielen Dank im Voraus
Maxime
Liebe Maxime, dein inneres Kind hat sich an einen Ort zurückgezogen, an dem es sich sicher fühlt. Du hast Zugang zu diesem Ort und kannst dein inneres Kind besuchen. Das sind tolle Nachrichten! Nun kannst du einen Schritt weitergehen und Zeit mit deinem inneren Kind verbringen. Schau dir dazu am besten meine Anleitung zur Arbeit mit dem inneren Kind an. Bleibe geduldig und liebevoll. Dein inneres Kind möchte Kontakt mit dir!
Liebe Corinna
Ich hatte letzte Nacht ein Erlebnis. Ich wachte um 3 Uhr morgens auf und sah ein Foto aus meiner Kindheit. Plötzlich musste ich weinen.
Das heißt dass mein inneres Kind Hilfe braucht oder ?
ich war ein sehr ängstliches Kind.
Ich stelle mir vor wie ich mein inneres Kind im Arm halte und es liebevoll tröste.
Vielen Dank
Liebe Renate, wenn es um die Interpretation von Träumen geht, dann achte auf deine Emotionen während des Traums: War dein Weinen erleichternd oder traurig? Wie hast du dich dabei gefühlt? Dein inneren Kind liebevoll in den Arm zu nehmen ist ein wundervoller Schritt hin zur Heilung. Herzlich, Corinna
Liebe Corinna, mein erster Kontaktversuch mit meinem inneren Kind hat mich erschreckt: die Kleine (4,5 oder 6 J.) sitz in einem dunklen Keller in der Hocke, beide Arme schützend über dem Kopf. Diese Situation habe ich nicht erlebt. Der Versuch die Kleine zu trösten, gelingt mir nicht, ich kann kein Vertrauen zu ihr aufbauen, auch wenn die Kleine ein großes Bedürfnis nach Umarmungen und Trost hat. Ein altes Stofftier ist schon da, auf Kinderfotos sehe ich eher traurig aus oder ich erinnere mich, dass ich in der Fotosituation etwas darstellen wollte (z.B. meine kleine kleine Schwester beschützen). Hast du noch Tipps für mich, wie ich den Kontakt herstellen könnte?
Lieben Dank!
Liebe Tina, vielen lieben Dank, dass du dich meldest! Die Situation, die du siehst, muss keine reale Erinnerung sein. Vielmehr zeigt sich, wie es der Kleinen aktuell geht. Wenn du davon sprichst, dass du kein Vertrauen zu ihr aufbauen kannst, dann spüre ich darin, dass ihr miteinander in Kontakt treten könnt. Das ist ein sehr gutes und bestärkendes Zeichen! Sie reagiert auf dich und sie nimmt dich wahr! Mein Tipp: Erzähle ihr von dir. Erzähle ihr, wer du bist (nämlich ihre große Version) und dass du für sie sorgen möchtest. Lass sie wissen, dass ihr Verhalten und ihre Ablehnung absolut ok sind. Dass du verstehst, dass sie verängstigt und alleine ist. Sei emphatisch und mitfühlend. Lass sie auch wissen, dass sie nichts tun muss. Frage sie, ob es für sie ok ist, wenn du wieder kommst bzw. da bleibst. Ganz sicher, wird sie dir ihr Ja vermitteln. Dann bleibe geduldig und liebevoll. Es fühlt sich so an, als würde sie sich schnell öffnen, wenn du aus der Distanz bei ihr bleibst und sie mit deiner Liebe nicht sofort erdrücken möchtest. Lass mich wissen, wie es euch beiden geht! Herzlich, Corinna
hammer